Immobilienfinanzierung in Krisenzeiten
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Zuschüsse und Beratungsleistungen – damit aus der Krise kein finanzielles Dilemma wird
Ein Hauskauf oder ein Hausbau wird in der Regel über eine Immobilienfinanzierung abgewickelt. Dafür sind monatliche Raten zu bezahlen. In Zeiten von Corona sind diese regelmäßigen Verpflichtungen für viele eine hohe Belastung, denn die Einnahmen sinken.
Die Corona-Krise hat zu einem massiven Wirtschaftseinbruch geführt. Unternehmer mussten schließen und leben seitdem von Reserven. Firmen kämpfen mit Auftragsflauten und schickten weite Teile ihrer Mitarbeiterschaft in Kurzarbeit. Menschen mit Minijobs verloren ihre Anstellungen häufig ganz. Wer in dieser Misere steckt – als Selbstständiger ohne Einkünfte, als hauptverdienender Vater in Kurzarbeit oder als Alleinerziehende ohne Minijob – wirft vermutlich bereits seit dem vergangenen Jahr einen bangen Blick auf das Konto und rot gekennzeichnete Abbuchungen. Mehr und mehr schwindet das mühsam Angesparte, das vielleicht Renovierungen am Eigenheim ermöglichen sollte. Und schon bald könnte die Kreditrate der Immobilienfinanzierung zu hoch sein, um sie bezahlen zu können. Abzuwarten ist in diesem Fall die schlechteste Lösung. Was stattdessen proaktiv getan werden kann, zeigt der folgende Beitrag.
Wenn das Minus droht – rechtzeitig eine Beratung in Anspruch nehmen
Wer bereits vor der Corona-Krise ohne große Rücklagen haushalten musste oder gerade erst ein Eigenheim gebaut oder gekauft hat und erstmal wieder sparen wollte, für den könnten die Maßnahmen des Staats wie ein Tropfen auf den heißen Stein wirken. Wichtig ist es nun, nicht abzuwarten, sondern proaktiv vorzugehen, um die finanziell angespannte Situation nicht noch zusätzlich durch Abwarten zu verschlimmern.
Wer bereits glaubt, den Überblick über Kredite und Fixkosten verloren zu haben, sollte sich Hilfe holen. Unter Schulden.de gibt es ein Team von Beratern, die rund ums Thema Kredite und Verschuldung beraten. Gemeinsam wird eruiert, wie die Schulden entstehenden konnten und ob sie allein auf die aktuellste Krise zurückzuführen sind, oder ob persönliche Misswirtschaft ins Minus geführt hat. Mit jeder Menge weiteren Tipps stattet das Team von Schulden.de ihre Klienten aus. Dabei gibt es weitere praxisnahe Hinweise, wie Kosten vermieden werden können und wo es möglich ist, an Sparschrauben zu drehen. Dazu formulieren die Berater unter anderem auch diese Tipps.
Tipps der Berater
Bevor das Minus auf dem Konto überhandnimmt und nicht mehr zu bezahlen ist, ist eine Schuldenberatung eine gute Idee.
Tipp 1: Ein Gespräch mit der Bank zur Immobilienfinanzierung ist ein sinnvoller Schachzug. Im besten Fall wird eine vorübergehende Senkung der Finanzierungsraten erwirkt – auch wenn damit die Tilgung herabgesetzt wird. Gibt es einen großen Berg an unterschiedlichen Krediten, kann es sinnvoll sein, in Verhandlungen einzutreten, die das Ziel haben, die verschiedenen Gläubiger über einen Kredit zu bedienen. In diesem Fall ist dann von einer Umschuldung die Rede, die das Ziel hat, die Summe der Raten zu senken und nur noch einen Hauptkredit zu tilgen.
Tipp 2: Mit Versicherungsagenturen sprechen und ggf. Versicherungsbeiträge aussetzen. Grundsätzlich gilt hierbei: Sachversicherungen sollten nicht ausgesetzt werden. Auch kurzfristig zuteilungsreife kapitalbildende Versicherungen sollten weiter bezahlt werden. Im besten Fall erklärt sich die Versicherung bereit, die Beiträge auszusetzen und den Versicherungsschutz für einen gewissen Zeitraum aufrechtzuerhalten.
Tipp 3: Tagtäglich zu sparen, ist das, was in Krisenzeiten gar nicht so schwierig ist. Die Bevölkerung ist angehalten, zuhause zu bleiben, was bedeutet: Die Kosten für Sprit oder die Fahrkarten mit der Bahn fallen weg – wenn der Job im Homeoffice ausgeführt werden kann. Die wichtigsten Fragen rund um die Regelungen im Homeoffice beantwortet die Redaktion von impulse.de. So wird beispielsweise auch erklärt, dass der Arbeitgeber für die Arbeitsmittel im Homeoffice aufkommen sollte – damit entstehen dem Mitarbeitenden keine Unkosten. Auch Einkaufsmöglichkeiten sind rar, wenn nicht das Internet zum Onlineshopping verleiten würde.
Finanzielle Unterstützung vom Staat – diese Möglichkeiten haben Privatpersonen
Gerade für Familien ist die Doppelbelastung extrem hoch. Wer im Homeoffice arbeitet, stemmt die Kinderbetreuung noch zusätzlich. Dafür gibt es vom Staat finanzielle Zuschüsse für Familien.
Das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend listet unter bmfsfj.de eine ganze Reihe an finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten auf. Darunter fallen diese Zuschüsse:
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Wer als Elternteil nicht oder nur eingeschränkt arbeiten kann, weil die Eltern ihre Kinder zuhause betreuen müssen, kann Lohnersatzleistungen beantragen. Die Zahl der Kinderkrankentage, die nun auch gelten, wenn Kinder eine Aufsicht beim Homeschooling brauchen, hat sich verdoppelt. Aus zehn wurden 20 Kinderkrankentage für Familien, bei Alleinerziehenden verdoppelte sich die Zahl von 20 auf 40 Kinderkrankentage. Kinderkrankengeld kann von Eltern beantragt werden, die gesetzlich krankenversichert sind und deren Kinder das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
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Kinderbonus und Kinderzuschlag sollen die finanziellen Folgen der Krise ein wenig abfedern. Das bedeutet in Zahlen ausgedrückt: Es gibt auch im Jahr 2021 einen Kinderbonus von einmalig 150 Euro. Familien, deren Bruttoeinkommen zwischen 1.500 und 3.400 Euro liegt und die Mietkosten in Höhe von 690 Euro zu stemmen haben, können einen Kinderzuschlag von 205 Euro beantragen. Eine spezielle Unterstützung erhalten Alleinerziehende. Der Entlastungsbetrag, der bis dato bei 1.908 Euro lag, wird auf 4.008 Euro angehoben. Damit können Alleinerziehende steuerlich profitieren.
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Das Kurzarbeitergeld wird – bei Kurzarbeit mit 50 Prozent – und ab dem vierten Monat auf 70/77 bzw. auf 80/87 Prozent ab dem siebten Monat angehoben.